Aktuelles

Hier finden Sie alle aktuellen Meldungen des ZMA. 

Neubau der Kläranlage Fronhausen (Lahn)

Neubau der Kläranlage Fronhausen (Lahn)

Die größte bevorstehende Baumaßnahme des Zweckverbandes Mittelhessische Abwasserwerke ist die Erneuerung der Kläranlage in Fronhausen (Lahn).

Ein Störfall im Jahr 2016 führte zur Erkenntnis, dass die Kläranlage Fronhausen erheblich Mängel bei der Stickstoffeliminierung hat. Nachbesserungen haben keine ausreichende Verbesserung erzielt. Der Verband hat sich daher im Benehmen mit den Aufsichtsbehörden für eine Erneuerung der Kläranlage entschieden und bereits 2017 einen Förderantrag gestellt, dessen Bearbeitung durch das zuständige hessische Umweltministerium sich bis zum Jahr 2023 hingezogen hat. Der Förderbescheid ist dem Verband erst im September 2023 zugegangen!

Nach einer Kostenberechnung vom 07.03.2019 rechnete der Verband seiner Zeit mit Kosten von brutto 4,6 Mio. Euro und einer Bauzeit bis zu 3,5 Jahren. Allein durch die zwischenzeitlichen Kosten- und Zinssteigerungen ist dem Verband durch die „sehr langsame“ Bearbeitung des Förderantrages ein großer Schaden entstanden.

Derzeit wird die Umsetzung der Baumaßnahme intensiv vorbereitet. Mit einem baldigen Baubeginn ist zu rechnen.

Krisensichere Kläranlagen

Krisensichere Kläranlagen

Seit dem Beginn des Ukrainekrieges beschäftigen sich Kommunen und ihre Versorgungsträger intensiv mit der Sicherstellung des Betriebs ihrer Anlagen in Zeiten einer unsicheren Energieversorgung. Die befürchteten Energiekrisen und damit verbundenen Versorgungsengpässe sind in den letzten Wintern erfreulicherweise nicht eingetreten. Die Gefahr ist allerdings geblieben.

Auch die vom Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke betriebenen Abwasseranlagen benötigen elektrische Energie für ihren Betrieb. Das gilt besonders für die beiden großen Verbandskläranlagen in Lahntal-Göttingen und Neustadt (Hessen).

Im Monatsschnitt benötigt die Kläranlage in Göttingen 37.500 kWh; die Kläranlage Neustadt ca. 30.000 kWh. Abzüglich der selbst erzeugten Energie durch die Blockheizkraftwerke werden in beiden Kläranlagen fast die Hälfte des benötigten Stroms noch aus dem Netz bezogen.

Um auch bei einem so genannten „Blackout“ die Kläranlagen zumindest vorübergehend weiterbetreiben zu können, hat der Verband für diese Kläranlagen je ein mobiles Stromaggregat mit einer Leistung von 100 kVA zum Preis von ca. 125.000 €/Aggregat beschafft.

Durch diese Stromaggregate ist der Verband mit Blick auf seine Anlagen für eine Strommangellage vorbereitet. Für die großen Verbandsanlagen kann so vorübergehend eine Verunreinigung der Gewässer (die Lahn in Göttingen und die Wiera in Neustadt) durch ungeklärtes Abwasser vermieden werden.

Eine flächendeckende Vorsorge auch für die Vielzahl der kleineren Anlagen kann der Verband derzeit nicht leisten. Diese kleinen Teichanlagen sind aber nicht annähernd so energieabhängig und funktionieren – wenn auch eingeschränkt – auch bei einem vorübergehenden Stromausfall. Hier wurden aber Noteinspeisepunkte eingerichtet, um auch dort im Krisenfall elektrische Energie einspeisen zu können.

Am 2. April dieses Jahres hat sich das mobile Stromaggregat auf der Kläranlage Göttingen bereits bewährt. Ein Bagger hatte ein Stromkabel beschädigt, in dessen Folge die Stromversorgung für die Kläranlage ausfiel. Mit dem neuen Notstromaggregat hat der Verband den mehrstündigen Stromausfall überbrückt und die Kläranlage konnte uneingeschränkt weiter betrieben werden.                  

Ein deutlicher Schritt zu mehr Energieautarkie

Ein deutlicher Schritt zu mehr Energieautarkie

Im November konnte der Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke auf der Verbandskläranlage in Neustadt eine Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen.

Der Verbandsvorsteher, Bürgermeister Thomas Groll, teilte anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage mit, dass sich der ZMA mittel- und langfristig zum Ziel gesetzt hat, in die Nutzung von erneuerbaren Energien für die Eigenerzeugung von Strom zu investieren, um möglichst viel der Energien seiner Kläranlagen selbst zu erzeugen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Die neue Photovoltaikanlage auf der Kläranlage Neustadt wurde in den letzten Monaten montiert und kostete ca. 250.000 €. Die Anlage wird voraussichtlich knapp 80 MWh Energie zum Betrieb der Kläranlage beisteuern.

Gemeinsam mit dem bereits vorhandenen Blockheizkraftwerk, das mit dem im Faulturm des Klärwerkes entstehenden Klärgas betrieben wird, rechnet der Verband, dass auf dieser Kläranlage künftig ca. 53 % des betrieblichen Strombedarfs durch selbst erzeugte Energie abgedeckt werden kann.

Aktuell produziert der Verband bereits heute auf der Verbandskläranlage in Lahntal-Göttingen jährlich ca. 200 MWh Strom über ein Blockheizkraftwerk. Auch hier wird das im Faulturm der Kläranlage anfallende Klärgas genutzt. Bei einem jährlichen Stromverbrauch der Kläranlage von ca. 410 MWh werden somit bereits jetzt knapp ca. 48 % aus eigenerzeugter Energie beigesteuert. Auch hier ist der Bau einer ergänzenden Photovoltaikanlage für das Jahr 2024 angedacht.